Mein 1. schwerer Unfall geschah mit 18 Jahren, zu einem Zeitpunkt an dem ich kurz vor meiner Gesellenprüfung stand, sportlich sehr aktiv war und das Leben in vollen Zügen genoß.
Nach diesem unerwarteten und nicht selbst verschuldeten Autounfall, nach zahlreichen Operationen und komplexen Frakturen, Rupturen und Weichteilverletzungen, nach einer mühsamer Rehabilitation und insgesamt über 4 Monaten Krankenhaus, schloß ich meine Ausbildung noch erfolgreich ab.
1989 fast 4 Jahre danach begann ich eine Fortbildung zum Maschinenbau- techniker. Wieder kurz vor dem Abschluss geschah dann der 2. Unfall, diesesmal mit dem Motorrad.
Ein schweres Schädel-Hirn-Trauma (SHT) und deren Folgen sind noch viel komplizierter und ganzheitlicher als sie beim 1.Unfall waren. Es begann also wieder eine harte Zeit, eine Zeit inder einem auch wieder bewußt wird wie verletzlich, wie hilflos man doch ist wenn einem solche Dinge widerfahren.
3 Monate Wachkoma, ein Zustand an den ich mich im Nachhinein nur ganz wage erinnern konnte, als ich nicht sagen konnte ob ich Dinge erlebt oder nur geträumt habe. (siehe links "Wachkoma")
Die anschließenden 2 Jahre in den verschiedenen Reha Zentren waren geprägt von einem Wechselbad der Gefühle, Erfolgen und Enttäuschungen. Diese Zeit und Rehafase fordert vorallem vom persönlichen Umfeld, Eltern und Freunden viel Hilfe und Verständniss!
24. August `91 (Unfall 13.April)
Im Rolli mit meinem dad das erste mal im freien!
(für das Foto verbarg ich meine spastisch verkrümte linke Hand)
Der Rollstuhl begleitete mich noch ca. 6 Monate
Nachdem ich kurz aufstehen konnte machte ich in den Pausen zwischen meinen Reha-Aufenthalten im Hof meiner Eltern ein Gehtraining. 10 Meter immer hin- und her humpeln, anfangs gestützt von meinem Bruder, machte ich neben meinen Hanteltraining so auch funktionelle Übungen.
Dasselbe versuchte ich später dann auch mit einem alten Fahrrad von mir und lernte so mühsam und unter großen Schmerzen (komplette Bänderruptur am linken Knie ,max.100° Beugung) das Fahrradfahren wieder.
Sicherlich konnte ich mich zu Anfang durch das fehlende Gleichgewicht nicht lange auf dem Rad halten und mich nicht auf eine öffentliche Straße trauen, aber diese wiedergewonnene Mobilität begeisterte und motivierte mich so, dass ich versuchte nach Möglichkeit jeden Tag zu fahren!
Es war wie eine persönliche Evolution, beider ich verlorengeglaubte Fähigkeiten nach und nach wiedergewann.
Angefangen mit dem selbstständigem atmen nach entfernen der Trachialkanüle, dem sprechen und artikulieren, dem stehen, gehen und zahlreicher anderer Dingen die für einen gesunden Menschen als selbstverständlich gelten, war es mir nun auch wieder möglich mit einem Fahrrad zu fahren - wunderbar!
Meine beiden Unfälle brachten neben der halbseitigen Lähmung und anderen Problemen auch einige Knochenbrüche und Bandläsionen mit sich. Das schlimme dabei vorallem bei der Lähmung war, die völlig neue Körper- situation und die Ungewissheit auf eine Heilung!
Jeder Mensch hat für gewöhnlich etwas an das er bewußt oder unbewußt glaubt und an das er festhält. Und gerade in so einer Situation nach einem Trauma ist das für jeden Menschen psychisch und indirekt physisch sehr wichtig!
Dieser Glaube, genährt von seinen Wünschen, Emotionen und Sehnsüchten, die unbewusste Gewißheit es wieder (hoch-) schaffen zu können, ist von von imenser Bedeutung und war entscheident für meine Rehabilitation!!
Schritte auf dem Weg zurück ins Leben:
1995 Welzheimer Jedermann Triathlon
Wie im Sport muß man immer seine Ziele vor Augen haben.
Die eigenen Wünsche und Träume bergen die Kraft realisiert zu werden!
Wenn auch dieses erreichte nicht sofort und genau mit den Wünschen übereinstimmt, so führt einen diese Kraft weit über jegliche Erwartungen!
Kein Arzt oder Professor konnte und wollte mir eine Prognose auf Gesundung und vollständige Rehabilitation geben, nichts war absehbar.
Alles woran du glaubst und felsenfest davon überzeugt bist, was du dir wirklich vorstellen kannst, wofür du deinen persönlichen Kampf kämpfst wird früher oder später Realität werden!
Der nächste große Schritt war meine Weltreise von November`95 bis April`96.
(siehe auch "Weltreise" bzw. "Bilder")
Nach dieser Weltreise radelte ich Ende des Sommers 1996 mit einem Trekingrad über den Radstätter Tauern nach Österreich in die Steiermark.
Radstätter Tauern
Gegend in der Nähe von Geislingen
0175-1516413 oder schicken sie mir eine e-mail: h.weinhardt@yahoo.de
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